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Deutsche Hunderassen: Überblick

Deutscher Langhaar liegt auf einer Wiese.

Jeder kennt ihn, den Schäferhund. Der Schäferhund ist die wohl bekannteste deutsche Hunderasse. Auch Dackel und Doggen kennt man. Aber welche Hunderassen kommen noch aus Deutschland und was macht sie aus? Wir haben für Dich einige deutsche Hunderassen herausgesucht und näher beschrieben.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • es gibt eine Vielzahl an deutschen Hunderassen
  • deutsche Hunderassen gibt es in allen Größen
  • deutsche Hunde kommen in verschiedenen Gebieten zum Einsatz
  • die deutsche Dogge ist eine der größten Hunderassen weltweit
  • die FCI (Fédération Cynologique Internationale) hat die Hunderassen in zehn Gruppen unterteilt

Hintergründe: Was Du über deutsche Hunderassen wissen solltest

International sind Hunderassen von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) in zehn Gruppen unterteilt worden. Je nach Gruppe gibt es unterschiedlich viele Sektionen, in die eine Gruppe unterteilt werden kann. Die FCI ist der größte kynologische Dachverband weltweit. Kynologie ist die Lehre von Rassen, Verhalten, Pflege und anderen Eigenschaften und Merkmalen von Haushunden. Die unterteilten Gruppen sind folgende:

  1. Hütehunde und Treibhunde
  2. Pinscher und Schnauzer – Molosser
  3. Terrier
  4. Dachshunde
  5. Spitze und Hunde vom Urtyp
  6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
  7. Vorstehhunde
  8. Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde
  9. Gesellschafts- und Begleithunde
  10. Windhunde

Charakteristische Merkmale von deutschen Hunden

Deutsche Hunderassen sind vielfältig. Daher lassen sich keine allgemeinen Merkmale feststellen. Häufig werden deutsche Hunderassen aber als loyal und gelehrig beschrieben. Grundsätzlich kommt es aber stark auf die genaue Rasse an. So kann man den Charakter eines Schäferhundes eher weniger mit dem eines Dackels oder einer Dogge vergleichen.

Deutsche Hunderassen: 9 Hunderassen im Überblick

Wir haben für Dich einige der vielen deutschen Hunderassen herausgesucht und stellen sie Dir genauer vor.

Dachshund

Der Dachshund oder auch Dackel genannt ist nach Einteilung der FCI eine eigene Gruppe (Gruppe 4). Man unterscheidet drei Untergruppen: den Zwergdackel, den Kaninchendackel und den Standard Dackel. Jede dieser Gruppen kann wiederum in Langhaar, Kurzhaar und Rauhaar unterteilt werden. Dackel wurden und werden teilweise immer noch für die Jagd gezüchtet. Aufgrund ihrer Statur passen sie in die unterirdischen Bauten von verschiedenen Tieren. Dackel zeichnen sich durch ihre kurzen Beine und langen Körper aus. Sie werden bis zu neun Kilogramm schwer und es gibt sie in den verschiedensten Farben.

Rauhaardackel auf Wiese.

Dackel sind die perfekten Jäger.

Vom Wesen her werden sie oft als sehr selbstbewusst beschrieben. Dies ist wichtig, da sie bei der Jagd teilweise auf sich gestellt sind und eigene Entscheidungen treffen müssen.

Deutsche Dogge

Die Deutsche Dogge gehört der Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer) und der Sektion 2 (Molossoide) an. Sie ist mit einer Mindestgröße von 80 cm bei Rüden und 72 cm bei Hündinnen eine der größten Hunderassen. Eine ausgewachsene Dogge kann bis zu 90 kg wiegen. Es werden drei Farbschläge unterschieden: gelb und gestromt, schwarz und gefleckt sowie blau.

Deutsche Dogge steht im Wald.

Doggen sind eine der größten Hunderassen und trotzdem ein perfekter Familienhund.

Der FCI beschreibt das Wesen der Dogge als freundlich, liebevoll und anhänglich. Zudem zeigen sie kein aggressives Verhalten und haben eine hohe Reizschwelle. Daher eignen sie sich auch besonders als Familien- oder Begleithund.

Deutscher Boxer

Der Deutsche Boxer gehört zur Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer) und der Sektion 2 (Molossoide) an. Boxer sind mittelgroß, haben glatthaariges Fell und es gibt sie in den Farben gelb und gestromt. Sie werden bis zu 63 cm groß. Ausgewachsen wiegt eine Rüde über 30 kg und eine Hündin über 25 kg. Ein typisches Merkmal des Boxers ist der sogenannte Vorbiss. Dabei überragt der Unterkiefer den Oberkiefer.

Deutscher Boxer

Boxer werden häufig als sehr verspielt beschrieben.

Boxer werden hauptsächlich als Familienhund aber auch als Schutz-, Wach- oder Rettungshund verwendet. Sie zeichnen sich durch einen selbstbewussten, nervenstarken und ruhigen Charakter aus. Sie sind Fremden gegenüber misstrauisch aber umso anhänglicher und entspannter in der Familie. Boxer sind sehr lernwillig und ordnen sich leicht unter. Deshalb lassen sie sich auch leicht ausbilden.

Deutscher Jagdterrier

Der deutsche Jagdterrier gehört der dritten Gruppe (Terrier) und der Sektion 1 (hochläufige Terrier) an. Er wird zwischen 33 und 40 cm hoch und  wiegt bis zu zehn Kilogramm. Meistens sind Jagdterrier dunkelbraun, schwarz oder schwarzgrau meliert und haben rot-gelbe Abzeichen.

Deutscher Jagdterrier im Schnee.

Deutsche Jagdterrier sind sehr agil und lieben es sich zu bewegen.

Wie der Name vermuten lässt wird der Jagdterrier zur Jagd gezüchtet. Er passt er in Fuchsbauten rein, aus denen er die Füchse treiben kann. Sein Charakter ist sehr gut für die Jagd geeignet. Denn Jagdterrier sind arbeitsfreudig, robust und hartnäckig. Sie haben eine hohe Ausdauer und brauchen von daher auch ein Herrschen, das sich mit ihnen beschäftigt und ihnen genügend Auslauf bietet.

Jagdterrier sind für ihre ausgezeichnete Nase bekannt.

Deutscher Spitz

Der deutsche Spitz gehört der fünften Gruppe (Spitze und Hunde vom Urtyp) und der vierten Sektion (Europäische Spitze) an. Man unterscheidet verschiedene Varietäten an Spitzen. Welche das sind und in welchen Farben es sie gibt, kannst Du hier nachlesen.

Wolfsspitz

Großspitz

  • weiß
  • altfarben (braun-schwarz)

Mittelspitz

  • weiß
  • neufarben (orange, grau-gewolkt und andersfarbig)
  • altfarben (braun-schwarz)

Kleinspitz

  • altfarben (braun-schwarz)
  • weiß
  • neufarben (orange, grau-gewolkt und andersfarbig)

Zwergspitz (Pomeranien)

Zwergspitz auf Wiese

Der Zwergspitz ist auch als Pomeraninan bekannt.

Je nach Größe ist der Hund zwischen 20 und 50 cm groß. Das Gewicht richtet sich jeweils nach der Größe des Hundes. Deutsche Spitz zeichnen sich durch ihr Fell aus. Aufgrund der dicken Unterwolle steht das Fell ab. Um den Hals herum bildet sich so ein Mähnen-ähnlicher Kragen.

Spitze eignen sich aufgrund ihres Misstrauens gegenüber Fremden und ihres Jagdtriebes besonders als Wachhunde. Zudem sind sie sehr anhänglich und gelehrig. Das macht sie zu Familien- und Begleithunden.

Eurasier

Der Eurasier gehört der fünften Gruppe (Spitze und Hunde vom Urtyp) und der fünften Sektion (Asiatische Spitze und verwandte Rassen) an. Er wird bis zu 60 cm hoch und kann ein Gewicht von bis zu 30 kg erreichen. Der Eurasier hat dichte Unterwolle und mittellanges Deckhaar. Es gibt ihn in allen Farben bis auf reinweiß und gescheckt. Der Eurasier wurde aus dem Chow-Chow, dem Wolfsspitz und Samojeden gezüchtet.

Eurasier auf Wiese

Der Eurasier ist eine noch recht junge Hunderasse.

Der Charakter des Eurasiers zeichnet sich durch die Eigenschaften seiner Ausgangsrassen aus. Er ist Fremden gegenüber zurückhaltend (Chow-Chow). Zudem ist er aufmerksam, wachsam und ruhig  (Wolfsspitz). Der Eurasier ist ein Familienhund und ein freundlicher Begleiter (Samojeden). Er sollte ständigen Kontakt zu seiner Familie haben, damit sich seine Charaktereigenschaften ausbilden können.

Wusstest Du schon? Die Zunge des Eurasiers kann blau, blau gefleckt oder fleischfarben sein.

Kromfohrländer

Der Kromfohrländer gehört der neunten Gruppe (Gesellschafts- und Begleithunde) und der zehnten Sektion an. Er wird bis zu 46 cm groß und kann ein Gewicht von 16 kg erreichen. Es wird zwischen einem rauhaarigen und glatthaarigem Haarkleid unterschieden. Die Grundfarbe des Fells ist weiß und ist mit hellbraunen, rotbraunen oder dunkelbraunen Flecken gezeichnet.

Kromfohrländer in der Natur

Kromfohrländer haben ihren Ursprung in Nordrhein-Westfalen.

Kromfohrländer sind anpassungsfähig, temperamentvoll und lernbereit. Sie sind Fremden gegenüber zurückhaltend und eigenen sich als Begleit- und Haushund. Zudem haben sie einen geringen Jagdtrieb. Der Kromfohrländer ist eine der jüngsten deutschen Hunderassen.

Rottweiler

Der Rottweiler gehört zur zweiten Gruppe (Pinscher und Schnauzer), der zweiten Sektion (Molossoide) und der Untersektion doggenartige Hunde. Er ist ein recht stämmiger Hund und wird bis zu 68 cm groß. Er kann ein Gewicht von bis zu 50 kg erreichen. Die Fellfarbe des Rottweilers ist schwarz und hat abgegrenzte Abzeichen, den sogenannte Brand https://de.wikipedia.org/wiki/Brand_(Abzeichen), in rotbrauner Färbung.

Rottweiler auf Wiese

Rottweiler sind in einigen Bundesländern als Listenhund eingetragen.

Vom FCI wird das Wesen des Rottweilers als freundlich und friedlich beschrieben. Sie sind anhänglich und kinderlieb. Zudem sind Rottweiler sehr aufmerksam und zugleich ruhig und ausgeglichen.

Ein Aspekt, den man auf jeden Fall beachten sollte, ist die Rassenproblematik. Durch falsche oder ungenügender Erziehung kam es in der Vergangenheit vermehrt zu Beißattacken durch Rottweiler. Deshalb ist der Rottweiler in einigen Bundesländern als Listenhund eingetragen.

Schäferhund

Der Schäferhund gehört zur ersten Gruppe (Hütehunde und Treibhunde) und der ersten Sektion (Schäferhunde). Es werden zwei Varietäten unterschieden: Stockhaar und Langstockhaar. Schäferhunde werden bis zu 65 cm hoch und können ein Gewicht von bis zu 40 kg erreichen. Das Fell des Schäferhundes ist schwarz mit Abzeichen, die je nach Hunde eine andere Farbe haben können. Ein Vorteil des Fells ist es, dass es wetterbeständig und leicht zu pflegen ist.

Schäferhund auf Wiese

Schäferhunde sind die wohl bekannteste deutsche Hunderasse.

Der FCI beschreibt den Charakter des Schäferhundes als nervenstark, ausgeglichen und selbstsicher. Zudem ist er sehr aufmerksam. Diese Eigenschaften sind wichtig, da sie den Schäferhund zum idealen Wach-, Dienst- oder Hütehund machen.

Der Schäferhund wurde früher zum Hüten und Bewachen der Schafe verwendet. Heute ist er Diensthund bei Polizei, Militär oder Zoll. Zudem eignen sich Schäferhunde als Lawinenspürhunde. Sie eignen sich auch als Begleit- oder Familienhund oder für den Hundesport.

Was Du noch über deutsche Hunderassen wissen solltest

Was Du noch alles über deutsche Hunderassen wissen solltest, erfährst Du hier.

Anschaffung eines deutschen Hundes

Bei der Anschaffung eines deutschen Hundes kommt es ganz auf die jeweilige Rasse an, was zu beachten ist. Bevor Du Dich für einen Hund entscheidest, solltest Du im Klaren darüber sein, ob dieser in Dein Leben passt. Wenn Du einen Familienhund suchst, solltest Du nach kinderlieben Hunden suchen. Suchst Du nach einem sportlichen Hund, sollte der Hund Spaß an Bewegung haben und sehr agil sein.

Außerdem ist zu beachten, dass Du den Hund von einem seriösen Züchter kaufst und genau weißt, woher der Hund kommt. Recherchiere also ausgiebig vor der Anschaffung des Hundes. Finde raus, welche Ansprüche der Hund hat und ob Du diesen gerecht werden kannst.

Der richtige Name für Deinen Hund

Du suchst noch einen Namen für Dein neues Familienmitglied? Wir haben für Dich eine Auswahl mit deutschen und beliebten Hundenamen zusammengestellt.

Hündin Rüde
Bella Anton
Emma/Emmi Benno
Frieda Bruno
Gretel Emil
Lotte Fritz
Luna Hugo
Maya/Maja Strolch/Strolchi
Nala Tasso

Weitere deutsche Hunderassen

Wir haben für Dich eine Liste mit den weiteren deutschen Hunderassen zusammengestellt. Die Rassen sind nach den Gruppen des FCI sortiert. Schau Dir im Internet einfach ein paar Bilder an und vielleicht erkennst Du ja die ein oder andere Rasse wieder.

Gruppe 2 Gruppe 6 Gruppe 7 Gruppe 8
Affenpinscher Bayrischer Gebirgsschweißhund Deutsch Drahthaar Deutscher Wachtelhund
Deutscher Pinscher Deutsche Bracke Deutsch Kurzhaar
Dobermann Hannoverscher Schweißhund Deutsch Langhaar
Hovawart Westfälische Dachsbrache Deutsch Stichelhaar
Landseer Großer Münsterländer Vorstehhund
Leonberger Kleiner Münsterländer
Riesen-Schnauzer Pudelpointer
Rottweiler Weimaraner
Schnauzer Pudelpointer
Zwergpinscher Pudelpointer
Zwerg-schnauzer

Fazit

Deutsche Hunderassen sind vielfältig. Ob Familienhund, Hütehund oder Diensthund, ist  alles vertreten. Bevor Du Dich für eine deutsche Hunderasse entscheidest, solltest Du Dich ausgiebig über diese informieren. Es ist wichtig, dass der Hund zu Dir und Deiner Situation passt. Außerdem solltest Du beim Kauf eines Hundes immer sicher sein, dass dieser von einem seriösen Züchter oder einer seriösen Organisation stammt.

Weiterführende Quellen

Genauere Informationen über die Gruppen der FCI 

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